Überwachungsprogramm – Herdenschutz
Region Wallis, Waadt und Neuenburg
Saisonal
Umwelt
Das Überwachungsprogramm von OPPAL (Organisation für den Schutz der Alpenweiden) arbeitet eng mit landwirtschaftlich tätigen Personen, Hirten und Hirtinnen sowie Fachleuten aus dem Bereich Wildtiere zusammen.
Ziel des Programms ist es, die Präsenz von Menschen in der Nähe von Herden zu erhöhen, um Angriffe durch grosse Raubtiere auf Nutztiere zu verhindern und ein langfristiges, konfliktarmes Zusammenleben von Wildtieren und menschlichen Aktivitäten zu fördern. Das Programm bietet praktische Unterstützung für landwirtschaftlich tätige Personen und basiert auf einem lösungsorientierten und umweltfreundlichen Ansatz.
Freiwillige übernehmen die nächtliche Überwachung der Herden in Zweierteams. Dabei schützen sie die Tiere, vertreiben Wölfe, die sich nähern könnten, beobachten Wildtiere und unterstützen landwirtschaftlich tätige Personen sowie Hirten und Hirtinnen bei ihrer täglichen Arbeit.
Dieses Programm ist das erste seiner Art in der Schweiz. Es bietet eine konkrete Möglichkeit, das Zusammenleben mit grossen Raubtieren aktiv zu fördern. Neben der praktischen Unterstützung für landwirtschaftlich tätige Personen schafft das Programm eine einzigartige soziale Dynamik, die Menschen aus unterschiedlichen Lebensbereichen zusammenbringt, um sich gemeinsam für den Schutz der Herden und das Zusammenleben mit der Wildtierwelt einzusetzen.
Einsatzdauer:
Der Einsatz des/der Freiwilligen kann je nach Verfügbarkeit 1 Tag / Nacht oder mehrere Nächte auf derselben oder verschiedenen Alpen während der Sommersaison dauern (Je nach Bedarf der Züchter/Hirten).
Einsatzperiode: 1. Juni - 15. Oktober
Einsatzort:
Wallis, Waadt und Neuenburg
Ablauf:
Der individuelle Einsatz dauert von einem Tag bis zu mehreren Wochen. Wenn der Freiwillige/die Freiwillige es wünscht, kann er/sie seine/ihre Erfahrung während der Saison wiederholen und sich sogar für mehrere Einsätze hintereinander bei einem oder mehreren Züchtern/Züchterinnen engagieren. Die Unterbringung erfolgt meist im Zelt, für die Verpflegung ist der/die Freiwillige selbst verantwortlich (freier Tag, um in einem Geschäft in der Nähe einzukaufen). Möglichkeit, sich mit anderen Freiwilligen oder den Betreuerinnen und Betreuern zu arrangieren. Die Unterbringung und die hygienischen Bedingungen sind mehr oder weniger rustikal (Zelt, allenfalls Hütte, wenn verfügbar).
Einführung:
Vor ihrem ersten Einsatz absolvieren die Teilnehmenden eine obligatorische Schulung, die je nach Verfügbarkeit für alle zugänglich ist:
- Ein komplettes Wochenende (auf Französisch) – Kosten: CHF 50.–, ohne Unterkunft (Zusatzkosten von CHF 10.–/Nacht).
- Ein eintägiges Training (auf Französisch oder Deutsch) – Kosten: CHF 30.–, Verpflegung nicht inbegriffen.
- Ein kostenloses Online-Training (auf Französisch, Deutsch oder Englisch) – ideal für Freiwillige, die von weiter her kommen.
Die Anmeldungen für die Schulungen öffnen jedes Jahr zwischen Ende Februar und Anfang März für die kommende Saison.
Betreuung:
Kosten während des Überwachungseinsatzes: Der Transport der Freiwilligen wird nicht vom Züchter/von der Züchterin übernommen. Die Freiwilligen reisen nach Möglichkeit selbst an den Ort ihres Einsatzes. Die Verpflegung der Freiwilligen wird von diesen selbst übernommen.
Aufgaben:
Die Aufgabe der Überwachenden besteht darin, grosse Raubtiere in der Nähe der Herden zu erkennen und zu vertreiben.
OPPAL stellt modernste Ausrüstung zur Verfügung (Wärmebildferngläser, leistungsstarke Lampen, Funkgeräte usw.), um eine effektive und tierfreundliche Überwachung zu gewährleisten.
Die Hauptaufgaben der Freiwilligen:
- Übernachtung im Freien in der Nähe der Herde
- Nächtliche Überwachung mit Wärmebildferngläsern und leistungsstarken Lampen
- Regelmässige Kontrollgänge und Überprüfung der Zäune
- Meldung von Raubtierpräsenz und Eingreifen bei Bedarf
- Vertreiben von grossen Raubtieren
- Verfassen eines Einsatzberichts für die wissenschaftliche Nachverfolgung
Die Freiwilligen überwachen die Herden in Zweierteams von 17:00 bis 7:00 Uhr und wechseln sich ab, um sich auszuruhen.
Anforderungen:
Die Freiwilligen sollten über eine gute körperliche Verfassung verfügen und in der Lage sein, sich sicher in den Bergen zu bewegen. Sie sollten sich der Herausforderungen und Risiken bewusst sein, die mit der Arbeit in der Natur verbunden sind. Zudem ist es wichtig, dass sie mit unterschiedlichen Wetterbedingungen (Hitze, Kälte, Regen, Gewitter, Schnee) umgehen können, sich in einfachen Lebensbedingungen und beim Übernachten im Freien wohlfühlen und eine respektvolle und offene Haltung gegenüber landwirtschaftlich tätigen Personen, Hirt*innen und anderen Freiwilligen zeigen.
Nutzungsbedingungen:
- Volljährigkeit (mindestens 18 Jahre) und gute körperliche Verfassung.
- Teilnahme an einer OPPAL-Schulung (Präsenz oder online).
- Verantwortungsbewusstes, respektvolles und kooperatives Verhalten in jeder Situation.
- Einhaltung der Sicherheitsvorschriften und Programmregeln.
- Selbstständigkeit und Sicherheit in den Bergen, auch unter einfachen Bedingungen (Biwak, wechselnde Wetterbedingungen).
Sprache (beim Projekt)
Deutsch, Französisch, Englisch
OPPAL setzt sich für die biologische Vielfalt ein und fördert ein friedliches Zusammenleben zwischen Wildtier und Mensch. Die Arbeit des Vereins umfasst Aktionen vor Ort, Schulungen zur Sensibilisierung und die Teilnahme an wissenschaftlichen Untersuchungen.